Was sind Cannabinoide? Ein Überblick zu CBD, CBDa, CBG

Der Begriff der Cannabinoide wird sehr häufig im Zusammenhang mit Cannabis verwendet. Doch was sind Cannabinoide eigentlich genau und warum nennt man sie überhaupt so?  Dies und weiteres wird in diesem Blogbeitrag erläutert.

Hierzu müssen wir erstmal ein wenig ausholen. Ein Großteil der höher entwickelten Lebewesen hat ein Endocannabinoidsystem. Dies ist ein komplexes System aus Stoffen, Rezeptoren, Transportern und Enzymen die vom Körper gebildet werden und gemeinsam eine Vielzahl von Funktionen im Körper regulieren.

Hierzu zählen zum Beispiel:

  • Temperaturregulation
  • Synaptische Plastizität - Lernen und Gedächtnis
  • Appetit
  • Blutdruckregulation
  • Immunantwort
  • Magen und Darmmotilität
  • Fettproduktion
  • Knochenbildung
  • Fruchtbarkeit
  • Schmerzempfindung

(Nicolussi and Gertsch 2015)


Stoffe die vom Körper produziert werden, benötigen im Rahmen des Stoffwechsels Enzyme um auf und abgebaut zu werden sowie Transporter um an ihren Wirkort zu gelangen. Am wichtigsten sind jedoch die Rezeptoren, denn dort docken die Stoffe an um ihren Wirkmechanismus zu starten. 


Hier kommen wir auch schon zu den Cannabinoiden. Die Literatur besagt, dass jene Stoffe die an Rezeptoren, Transporter oder Enzyme des Endocannabinoidystems (ECS) wirken können, Cannabinoide genannt werden. Diese kann man auch noch weiter unterscheiden, nämlich in Endocannabinoide (diese werden vom Körper selbst hergestellt - zB.: Anandamide und 2-AG ), Phytocannabinoide (diese werden in Pflanzen produziert - zB.: CBD, THC & CBG) und synthetische Cannabinoide (der Mensch benutzt chemische oder molekularbiologische Verfahren um Cannabinoide zu synthetisieren - zB.: Rimonabant, JWH-018 und AM-1220).

Phytocannabinoide

Wir finden die Phytocannabinoide besonders spannend, denn diese findet man in einigen Pflanzen. Jene die glauben Phytocannabinoide finden sich nur in Hanfpflanzen irren. Phytocannabinoide konnte man bereits in Hopfen, Kakao, Echinacea oder Kava nachweisen und wir sind uns sicher es gibt noch viele andere spannende Pflanzen. Je mehr sich die Wissenschaft mit dem Endocannabinoidsystem beschäftigt umso größer wird die Vielfalt der beteiligten Rezeptoren. Wo vor einigen Jahren noch der CB1 und CB2 Rezeptor im Mittelpunkt stand, stehen jetzt GPR55, GPR18 oder GPR 119 im Interesse der Forschung.

Die drei wichtigsten Phytocannabinoide im Überblick


CBD (Cannabidiol)

CBD ist jenes Cannabinoid welches in Industriehanf anteilsmäßig am meisten vertreten ist. Es war schon immer in Hanfprodukten enthalten und gilt laut WHO (World Health Organisation) als sehr sicher da es keine psychotropen Wirkungen aufzeigt. Die physiologischen Effekte von CBD lassen sich auf die Interaktion mit einer erstaunlich hohen Anzahl von Rezeptoren, Enzyme und Transporter im Körper zurückführen. Diese sind nicht unmittelbar nur dem Endocannabinoid System zuzuordnen wenn auch die hemmende Wirkung am GPR55 Rezeptor und die Modulierung der FAAH (Fatty Acid Amide Hydrolase) eine Ausnahme darstellt. CBD kann die Wirkung unterschiedlicher Neurotransmitter verstärken und kann sowohl Serotonin, Dopamin, GABAA, Glycin und Acetylcholinrezeptoren modulieren. Weiters hat es direkte Wirkungen auf Adenosin Rezeptoren und somit auf das Immunsystem. Cannabidiol kann die Knochenbildung positiv stimulieren und zeigt ebenso wie das THC, entkrampfende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkungen. Letztere steht mit Interaktionen am TRPV1 Rezeptor in Verbindung. Die bisher stärkste der bekannten Wirkungen ist aber die Angstlösende Wirkung. Medizinisch wird CBD bisher bei kindlicher Epilepsie - Dravet Syndrom und Lennox Gastaut (Handelsname: Epidiolex/Epidyolex) sowie bei Multipler Sklerose (Handelsname: Sativex/Nabiximols) eingesetzt. Als Aromaprodukte, Nahrungsergänzungsmittel die Hanfextrakte enthalten und CBD Blüten, ist Cannabidiol der breiten Bevölkerung zugänglich und erfreut sich aufgrund der natürlichen Herkunft immer größerer Beliebtheit.


CBDA (Cannabidiolsäure)

Cannabidiolsäure ist die natürliche Vorstufe von CBD und trägt eine Carbonsäure Verbindung. Diese macht sie instabil aber deutlich effektiver. Die Wirkungen werden bereits erforscht, sind aber noch nicht so deutlich beschrieben wie jene des Cannabidiols.


THC (Tetrahydrocannabinol)

THC ist in einer Vielzahl von Konfigurationen vertreten, die häufigste und bekannteste davon ist die Delta9-Tetrahydrocannabinol Verbindung. Sie wird als Arzneistoff unter dem Namen Dronabinol/Marinol/Syndros geführt und wird aus der Hanfpflanze gewonnen. Dronabinol wird meist in Öliger Lösung oder als Kapsel angewendet und es werden Dosen bis 20 mg / Tag verabreicht. Das synthetische Derivat heißt Nabilone/Cesamet/Canemes und ist als Kapselform in weitaus niedriger Dosierung wirksam. Die Einsatzgebiete sind vielseitig, Anorexie, Kachexie sowie die Begleittherapie zur Chemotherapie bei Krebspatienten stehen dabei im Vordergrund. Aufgrund der schmerzstillenden, entzündungshemmenden und krampflösenden Wirkung wird es auch bei diversen Erkrankungen zB.: Multipler Sklerose (MS) eingesetzt. THC hat psychotrope Eigenschaften und fällt unter das Betäubungsmittelgesetz. Trotz der häufigen Anwendung in der Bevölkerung sind bislang keine Todesfälle durch Überdosierungen bekannt. Auch THC ist als natürlicher Pflanzenstoff in Hanf und daher auch in Hanfextrakten erhalten. Unter einem gesetzlichen Grenzwert ist es auch unbedenklich und legal.

Es gibt natürlich eine Vielzahl weiterer Cannabinoide die auch laufend erforscht werden und auch in Spuren in natürlichen Hanfextrakten enthalten sind. Darunter die bekanntesten:


CBG (Cannabigerol)

CBC (Cannabichromene)

CBN (Cannabinol)

CBDV (Cannabidivarin)

THCV (Tetrahysdrocannabivarin)

CBDE (Cannabielsoin)

CBM (Cannabimovon)


Weitere Phytocannabinoide in unseren Produkten

Neben den Phytocannabinoiden aus dem Hanf die natürlich in unseren CANNEXOL Produkten enthalten sind arbeiten wir auch an weitere innovativen Produkten. Leider ist unsere Hanfschokolade von QAQAO mit CBD aufgrund der Novel Food Verordnung seit 2019 nicht mehr im Sortiment. Wir arbeiten aber weiterhin an neuen Möglichkeiten der Produktinnovationen mit vielversprechenden Pflanzenstoffen und unterschiedlichen Cannabinoiden.

Unser neuestes Schlafprodukt CANNEXOL GOOD NIGHT 1% CBD beinhaltet eine Kombination aus Hanf- und Hopfenextrakt sowie auch Lavendel. Darüber könnt ihr mehr in unserem Blog über gesunden Schlaf erfahren.

Unser neues CANNEXOL Complete 8% CBDA enthält besonders hohe Konzentrationen an CBDA, welches in dieser Form ein einzigartiges Produkt am Markt darstellt.

CANNEXOL Complete CBDa 8%