CBD bei Angst

Cannabidiol (CBD) zeigt in zahlreichen Humanstudien ein vielversprechendes Potenzial zur Reduktion von Angstzuständen, insbesondere bei sozialer Angststörung (SAD) und akuten Belastungssituationen. Randomisierte kontrollierte Studien belegen, dass Einzeldosen zwischen 300 und 600 mg signifikant angstlösende Effekte erzeugen können. Die anxiolytische Wirkung basiert auf mehreren neurobiologischen Mechanismen: CBD moduliert das limbische System (u. a. Amygdala), aktiviert indirekt 5-HT1A-Rezeptoren und erhöht die Spiegel des körpereigenen Endocannabinoids Anandamid. Diese Prozesse stabilisieren emotionale Reizverarbeitung und senken die Stressreaktion. Während die Wirkung bei situativen Ängsten rasch einsetzt, entfaltet sich der Effekt bei chronischen Angststörungen über kontinuierliche Einnahme hinweg. Die Sicherheit von CBD wurde in Studien mit SAD belegt, wohingegen bei Panikstörung oder Zwangsstörung noch keine ausreichenden Humandaten vorliegen. Trotz positiver Fallberichte ist der Einsatz off-label, da CBD (Stand 2025) nicht für die Indikation Angst zugelassen ist. Bei therapeutischer Anwendung ist eine ärztliche Begleitung angeraten, besonders bei gleichzeitiger Einnahme von Psychopharmaka.
Philip Schmiedhofer, MSc

Autor

Philip Schmiedhofer, MSc

Inhaltsverzeichnis

Kann CBD Angstzustände wirksam reduzieren?

Ja, Cannabidiol (CBD) kann unter bestimmten Bedingungen akute Angstzustände nachweislich reduzieren – insbesondere bei sozialer Angststörung (SAD) oder leistungsbezogener Prüfungsangst.

Welche Formen von Angststörungen lassen sich mit CBD behandeln?

Die aktuelle Studienlage deutet darauf hin, dass Cannabidiol (CBD) insbesondere bei akuten, situativen und sozialen Ängsten anxiolytische Effekte entfalten kann.

Wie wirkt CBD auf das zentrale Nervensystem bei Angst?

Cannabidiol (CBD) wirkt im zentralen Nervensystem nicht über klassische angstlösende Rezeptoren wie Benzodiazepine, sondern über ein komplexes Netzwerk von neurobiologischen Zielstrukturen.

Wann und wie sollte man CBD gegen Angst einnehmen?

Die Einnahme von Cannabidiol (CBD) gegen Angst sollte zielgerichtet nach Art, Schwere und Dauer der Symptome erfolgen.

Welche Studien belegen die Wirkung von CBD bei Angst?

Die systematische Analyse von 13 hochwertigen Studien zeigt, dass Cannabidiol (CBD) ein vielversprechendes anxiolytisches Potenzial besitzt, insbesondere bei sozialer Angststörung (SAD), posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und allgemeinen Angstsymptomen.

Ist CBD sicher bei sozialer Phobie oder Panikattacken?

Ja, Cannabidiol (CBD gilt bei sozialer Phobie als sicher und gut verträglich, sofern es in kontrollierten Dosen eingesetzt wird.

Wie lange dauert es, bis CBD bei Angstzuständen wirkt?

Die Wirkung von Cannabidiol (CBD) bei Angstzuständen setzt abhängig von Darreichungsform, Dosis und individueller Pharmakokinetik unterschiedlich schnell ein.

Welche CBD-Produkte eignen sich speziell für Angst?

Zur Unterstützung bei Angstzuständen eignen sich insbesondere CBD-Produkte mit systemischer Wirkung, die eine ausreichende Bioverfügbarkeit und reproduzierbare Dosierung ermöglichen.

Gibt es Wechselwirkungen mit anderen angstlösenden Medikamenten?

a – Cannabidiol (CBD) kann mit verschiedenen angstlösenden Medikamenten pharmakokinetisch und pharmakodynamisch interagieren, insbesondere über die Beeinflussung des Cytochrom-P450-Enzymsystems (CYP450).

Was berichten Nutzer über ihre Erfahrungen mit CBD bei Angst?

Nutzererfahrungen mit CBD bei Angststörungen sind überwiegend positiv, jedoch auch uneinheitlich und nicht mit randomisierten Studien gleichzusetzen.

Kann CBD Angstzustände wirksam reduzieren?

Ja, Cannabidiol (CBD) kann unter bestimmten Bedingungen akute Angstzustände nachweislich reduzieren – insbesondere bei sozialer Angststörung (SAD) oder leistungsbezogener Prüfungsangst. In mehreren placebokontrollierten Humanstudien wurde gezeigt, dass Einzeldosen von 300 bis 600 mg oralem CBD signifikant angstlösende Effekte auslösen können.

Diese Wirkung wird primär vermittelt durch:

  • die Modulation des limbischen Systems (z. B. Amygdala, Hippocampus),
  • eine indirekte Aktivierung von 5-HT1A-Rezeptoren (serotonerges System),
  • und die Verstärkung von Anandamid, einem körpereigenen Endocannabinoid, das beruhigend wirkt.

Wichtig: Die Wirkung ist dosisabhängig, zeigt eine U-förmige Wirkungsbeziehung und tritt nicht bei sehr niedrigen Dosen (<100 mg) zuverlässig ein.

CBD Angst

Welche Formen von Angststörungen lassen sich mit CBD behandeln?

Die aktuelle Studienlage deutet darauf hin, dass Cannabidiol (CBD) insbesondere bei akuten, situativen und sozialen Ängsten anxiolytische Effekte entfalten kann. Die evidenzbasierte Wirksamkeit unterscheidet sich jedoch je nach Angstform:

Angststörung

Studienlage / Evidenz

Bemerkung

Soziale Angststörung (SAD)

Mehrere RCTs zeigen signifikante Angstreduktion bei 300–600 mg CBD

Besonders gut untersucht (Bergamaschi et al., Zuardi et al., Linares et al.)

Prüfungs-/Leistungsangst

Wirksamkeit in Stressmodellen mit öffentlichem Sprechen

Akute Einzeldosis anxiolytisch

Generalisierte Angststörung (GAD)

⚠️ Daten limitiert, v.a. aus Fallberichten und kleinen Studien

Weitere RCTs notwendig

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

⚠️ Vielversprechend

Teils positive Effekte auf Schlaf & Flashbacks

Panikstörung

Keine gesicherten RCTs, nur tierexperimentelle Modelle

Humanstudien fehlen

Zwangsstörung (OCD)

Unzureichend untersucht, keine belastbare Humanstudie

Theoretisches Potenzial, aber nicht evaluiert

CBD zeigt die beste belegte Wirkung bei sozialer Angst und akuter Belastung. Bei chronischen Angststörungen wie GAD oder PTBS gibt es Hinweise auf Wirksamkeit, aber noch keine flächendeckend belastbare Evidenz. Für Panikstörungen oder Zwangsstörungen fehlen belastbare Humanstudien vollständig.

Wie wirkt CBD auf das zentrale Nervensystem bei Angst?

Cannabidiol (CBD) wirkt im zentralen Nervensystem nicht über klassische angstlösende Rezeptoren wie Benzodiazepine, sondern über ein komplexes Netzwerk von neurobiologischen Zielstrukturen, darunter das serotonerge System, das Endocannabinoid-System (ECS) sowie relevante Neurotransmitterrezeptoren, die an Angst- und Stressreaktionen beteiligt sind.

Zielstruktur / Rezeptor

Wirkung von CBD

Relevanz für Angstmodulation

5-HT1A-Rezeptoren

Partieller Agonismus → verstärkte serotonerge Signalübertragung

Hauptmechanismus für anxiolytische Effekte (ähnlich wie Buspiron)

FAAH-Enzym

Hemmung → Anstieg von Anandamid (Endocannabinoid)

Indirekte CB1/CB2-Modulation → beruhigend, angstlösend

TRPV1-Rezeptoren

Aktivierung bei niedriger Dosis, Desensibilisierung bei wiederholter Gabe

Einfluss auf Stress- und Schmerzverarbeitung

GPR55-Rezeptoren

Antagonismus → reduzierte Erregbarkeit in Angstnetzwerken

Beteiligung an emotionaler Reizverarbeitung

Amygdala & Hippocampus

Regionale Aktivitätsmodulation im limbischen System

Amygdala = Angstzentrum → reduzierte Reaktivität auf Stressreize

GABAA-Rezeptor Positiv Allosterische Modulation diverser GABAA Rezeptoren (besonders extrasynaptischer) Einfluss auf tonische Erregbarkeit GABAerger Synapsen

CBD Angst Stress

CBD wirkt im zentralen Nervensystem nicht sedierend, sondern regulierend. Es stabilisiert das emotionale Gleichgewicht durch Modulation von Serotonin, Anandamid und neuronalen Schaltkreisen der Angstverarbeitung. Diese Mechanismen unterscheiden sich deutlich von klassischen Anxiolytika wie Benzodiazepinen.

  • Erhöhung des Serotoninspiegels über 5-HT1A → anxiolytisch
  • Verstärkung von Anandamid durch FAAH-Hemmung → ECS-Stabilisierung
  • Desensibilisierung von TRPV1 → Reduktion neuronaler Übererregung
  • Reduktion der Amygdala-Aktivität → weniger Reaktion auf soziale Bedrohung

Wann und wie sollte man CBD gegen Angst einnehmen?

Die Einnahme von Cannabidiol (CBD) gegen Angst sollte zielgerichtet nach Art, Schwere und Dauer der Symptome erfolgen. Klinisch unterscheidet man dabei:

  • akute, situative Angst (z.B. Prüfungsangst, Redeangst)
  • chronische Angststörungen (z.B. generalisierte Angst, soziale Phobie, PTBS)

Die Dosis und der Einnahmezeitpunkt sind entscheidend für die Wirksamkeit. Die Wirkung tritt je nach Darreichungsform und individueller Stoffwechselrate unterschiedlich schnell ein.

Anwendungssituation

Dosierung

Zeitpunkt / Häufigkeit

Begründung

Akute Angst (z.B. Vortrag, Termin)

300–600 mg einmalig

1 Stunde vor Ereignis (p.o.)

In Studien wirksam bei situativer Angst (z.B. Bergamaschi 2011)

Chronische Angststörung

150–600 mg täglich

1–2 x täglich, regelmäßig

Wirkung über Tage stabilisierend

Begleitend bei Schlafstörungen

25–75 mg am Abend

30–60 Min vor dem Schlafen

Angstreduktion über verbesserte Schlafarchitektur

Welche Studien belegen die Wirkung von CBD bei Angst?

Die systematische Analyse von hochwertigen Studien zeigt, dass Cannabidiol (CBD) ein vielversprechendes anxiolytisches Potenzial besitzt, insbesondere bei sozialer Angststörung (SAD), posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und allgemeinen Angstsymptomen. In den meisten Studien wurden Einzeldosen zwischen 300 und 600 mg CBD oral verabreicht, seltener auch über längere Zeiträume (bis zu 6 Monate). Dabei zeigten sich signifikante Reduktionen von Angst, kognitiver Beeinträchtigung und vegetativen Stressreaktionen im Vergleich zu Placebo.

Mehrere randomisierte, kontrollierte Studien (RCTs) – z. B. von Zuardi et al. (1993), Bergamaschi et al. (2011) und Bolsoni Zuardi et al. (2022) – konnten die akute Wirkung von CBD bei sozialer Phobie und Trauma-induzierter Angst nachweisen. Funktionelle Bildgebungsstudien (z. B. Crippa et al.) bestätigten zusätzlich neurobiologische Effekte im limbischen System, insbesondere der Amygdala und des präfrontalen Cortex.

Langzeitdaten liegen überwiegend aus Fallstudien und offenen Beobachtungsprotokollen vor. Hier wurde CBD in Dosierungen zwischen 100 und 800 mg/Tag verabreicht, mit positiven Effekten auf soziale Ängste, depressive Symptome, Schlafstörungen und Substanzmissbrauch (Berger et al., Laczkovics et al.).

Die zugrunde liegenden Wirkmechanismen umfassen eine partielle Agonisierung von 5-HT1A-Rezeptoren, die Hemmung der Wiederaufnahme von Anandamid durch FAAH-Blockade sowie eine Modulation von limbischen Schaltkreisen, was zu einer Stressdämpfung und verbesserten Reizverarbeitung führt.

Klinische Relevanz: CBD ist aktuell kein zugelassenes Arzneimittel zur Behandlung von Angststörungen. Dennoch deuten die vorliegenden Daten darauf hin, dass es bei ausgewählten Patientengruppen mit therapieresistenter oder subklinischer Angst als Add-on-Therapie unter ärztlicher Aufsicht hilfreich sein kann. Eine sichere Anwendung erfordert besonders bei gleichzeitiger Einnahme von Benzodiazepinen oder Antidepressiva eine ärztliche Kontrolle, da CBD verschiedene CYP450-Enzyme hemmt und so den Wirkstoffspiegel anderer Medikamente beeinflussen kann.

Fazit: Die klinische Studienlage zu CBD bei Angst ist vielversprechend, insbesondere für SAD und PTBS. Weitere großangelegte, placebokontrollierte Langzeitstudien sind notwendig, um Dosis-Wirkungs-Beziehungen, Langzeitsicherheit und konkrete Therapieempfehlungen ableiten zu können.

Autor(en) / Jahr

Titel / Thema

Aussage

Zuardi et al. (1993)

CBD vs. Ipsapiron bei experimenteller Angst

CBD (300 mg) reduziert signifikant die angstinduzierte Reaktion beim Simulierten-Reden-Test.

Bergamaschi et al. (2011)

CBD bei sozialer Angst (SPST-Test)

CBD (600 mg) reduziert Angst, kognitive Beeinträchtigung und Beschwerden bei sozialen Angstpatienten.

Crippa et al. (2011)

CBD: fMRT bei sozialer Angst

CBD verändert die Durchblutung in limbischen und präfrontalen Hirnregionen bei SAD-Patienten.

Laczkovics et al. (2020)

Fallbericht: Jugendlicher mit sozialer Phobie, Depression und Substanzmissbrauch

CBD (100–600 mg) über 8 Wochen verbessert soziale Angst, Depression und Verhaltenssymptome deutlich.

Klier et al. (2020)

CBD bei Needle Phobie und sozialer Angst (Einzelfall)

CBD reduzierte die Angst vor medizinischen Eingriffen und soziale Phobie signifikant, jedoch ohne vollständige Remission.

van Boxel et al. (2023)

Neurobiologische Effekte von CBD bei Psychose-Risiko

CBD beeinflusst funktionelle Hirnnetzwerke (Default Mode Network) und kann Stress-assoziierte Angstprozesse modulieren.

Berger et al. (2020)

Fallstudie: junger Erwachsener mit sozialer Angst, Depression & Psychose

CBD (200–800 mg/Tag) über 6 Monate führte zu starker Reduktion von Angst und Depression sowie psychotischer Symptome.

Bolsoni et al. (2022)

RCT zu CBD bei PTBS mit Trauma-Rekall

CBD (300 mg Einzeldosis) reduzierte signifikant Angst und Stress bei Patienten mit nicht-sexuellem Trauma.

Mandolini et al. (2018)

Review zur anxiolytischen Wirkung von CBD

Akute anxiolytische Effekte in Human- und Tiermodellen, v. a. über 5-HT1A-Wirkung und Amygdala-Durchblutung.

McGuire et al. (2018)

CBD als Add-on bei Schizophrenie (RCT)

CBD (1000 mg/Tag) reduzierte signifikant Positivsymptome und verbesserte die klinische Gesamtbewertung.

Ist CBD sicher bei sozialer Phobie oder Panikattacken?

Ja, Cannabidiol (CBD gilt bei sozialer Phobie als sicher und gut verträglich, sofern es in kontrollierten Dosen eingesetzt wird. Die Sicherheit bei Panikattacken ist jedoch wissenschaftlich nicht ausreichend belegt, da hierzu bisher keine randomisierten Humanstudien vorliegen – lediglich tierexperimentelle Daten und theoretische Ableitungen. CBD gilt bei sozialer Angststörung (SAD) in Dosen bis 600 mg/Tag als sicher und gut verträglich. Für Panikstörungen liegen keine validen Humanstudien vor. Der therapeutische Einsatz bei Angststörungen ist aktuell off-label und sollte nur unter ärztlicher Begleitung erfolgen.

CBD Angst Panik

Hinweis: Der Einsatz von CBD gegen Angst ist grundsätzlich off-label, weil kein einziges CBD-Produkt eine arzneimittelrechtliche Zulassung für Angststörungen hat – weder als Monopräparat noch in Kombination (auch nicht Epidiolex®, das nur bei Epilepsie zugelassen ist).

Wie lange dauert es, bis CBD bei Angstzuständen wirkt?

Die Wirkung von Cannabidiol (CBD) bei Angstzuständen setzt abhängig von Darreichungsform, Dosis und individueller Pharmakokinetik unterschiedlich schnell ein. Bei akuten Angstzuständen, etwa situativer Redeangst, zeigen Studien eine Wirksamkeit innerhalb von 30 bis 90 Minuten – insbesondere nach sublingualer oder oraler Gabe von Einzeldosen zwischen 300 und 600 mg. In einer placebokontrollierten Studie von Bergamaschi et al. (2011) wurde eine signifikante Reduktion der sozialen Angst bereits eine Stunde nach Einnahme von 600 mg CBD beobachtet. Auch Linares et al. (2019) zeigten in einem ähnlichen Versuchsdesign eine anxiolytische Wirkung mit optimalem Effekt etwa eine Stunde nach 300 mg CBD. Bei chronischen Angststörungen wie der generalisierten Angststörung (GAD) erfolgt die Wirkung hingegen verzögert und setzt nach kontinuierlicher Einnahme über mehrere Tage bis Wochen ein. Shannon et al. (2019) beobachteten bei täglicher Einnahme von 25–175 mg CBD eine Reduktion der Angstsymptomatik bei 79 % der Teilnehmenden, wobei erste Verbesserungen ab dem dritten Tag eintraten. Die Bioverfügbarkeit variiert je nach Applikationsform erheblich: sublinguale Tropfen wirken meist innerhalb von 15–45 Minuten, orale Kapseln nach 45–120 Minuten, inhalative Formen sogar bereits nach wenigen Minuten – letztere sind allerdings medizinisch weniger etabliert. Rektale Zäpfchen bieten eine schnelle und gleichmäßige Aufnahme bei Magenproblemen. Pharmakokinetisch liegt die Halbwertszeit von CBD bei oraler Gabe zwischen 18 und 32 Stunden, die Plasmaspitzenkonzentration (Tmax) wird nach etwa 1–2 Stunden erreicht. Zusammenfassend gilt: Bei akuter Angst kann CBD innerhalb einer Stunde wirken, bei chronischen Zuständen braucht es eine regelmäßige, mehrtägige Einnahme, um stabile anxiolytische Effekte zu erzielen. Die Wahl der Einnahmeform sowie eine individuell abgestimmte Dosierung sind entscheidend für die therapeutische Wirksamkeit.

Welche CBD-Produkte eignen sich speziell für Angst?

Zur Unterstützung bei Angstzuständen eignen sich insbesondere CBD-Produkte mit systemischer Wirkung, die eine ausreichende Bioverfügbarkeit und reproduzierbare Dosierung ermöglichen. Dabei haben sich sublinguale Öle und Kapseln in Studien und klinischen Beobachtungen am besten bewährt. Entscheidend ist nicht nur die Produktform, sondern auch die CBD-Konzentration, Reinheit, THC-Gehalt und galenische Qualität. Bei akuter Angst empfiehlt sich ein schneller Wirkungseintritt, bei chronischer Angst eine gleichmäßige, stabile Freisetzung.

Produktform

Eignung bei Angst

Vorteile

Nachteile / Hinweise

CBD-Öl sublingual

Sehr gut

Schneller Wirkungseintritt (15–45 Min), flexible Dosierung

Geschmack, Dosierungsfehler möglich

CBD-Kapseln

Gut

Gleichmäßige Freisetzung, diskret, neutral im Geschmack

Verzögerter Wirkungseintritt (45–120 Min)

CBD-Vape

Nur im Einzelfall

Sehr schneller Effekt (1–5 Min)

Nicht medizinisch empfohlen, potenzielle Lungenschädigung

CBD-Zäpfchen

Alternativ bei GIT-Problemen

Gute Bioverfügbarkeit, schneller Wirkungseintritt bei Magenproblemen

Eingeschränkte Produktauswahl, gewöhnungsbedürftige Applikation

CBD-Isolat vs. Vollspektrum

Beides möglich

Vollspektrum ggf. mit Terpenen/THC synergistisch (Entourage-Effekt)

Isolat bei THC-Sensitivität oder Drogentest-Risiko vorzuziehen

CBD Angst Medikament

Gibt es Wechselwirkungen mit anderen angstlösenden Medikamenten?

Ja – Cannabidiol (CBD) kann mit verschiedenen angstlösenden Medikamenten pharmakokinetisch und pharmakodynamisch interagieren, insbesondere über die Beeinflussung des Cytochrom-P450-Enzymsystems (CYP450). Das betrifft viele Psychopharmaka, insbesondere Benzodiazepine, SSRI, SNRI und trizyklische Antidepressiva. Die Interaktionen können zu erhöhten Plasmaspiegeln, Wirkungsverstärkung oder veränderten Nebenwirkungsprofilen führen. Klinisch relevant wird dies vor allem bei hoch dosierter CBD-Anwendung (>100 mg/Tag) oder gleichzeitiger Einnahme mehrerer zentral wirkender Substanzen.

Medikamentengruppe

Typische Wirkstoffe

Interaktion mit CBD

Benzodiazepine

Diazepam, Lorazepam, Alprazolam

Erhöhte Sedierung möglich (CYP3A4-Hemmung)

SSRI (Antidepressiva)

Citalopram, Sertralin, Escitalopram

Erhöhte Spiegel möglich (CYP2C19-Hemmung durch CBD)

SNRI

Venlafaxin, Duloxetin

Potenzielle Erhöhung der Bioverfügbarkeit

TZA (trizyklische AD)

Amitriptylin, Imipramin

Metabolisierung verändert, Risiko für anticholinerge Effekte

Buspiron (Anxiolytikum)

Buspiron

Interaktion über 5-HT1A, erhöhte Wirksamkeit möglich

Antipsychotika (atypisch)

Risperidon, Quetiapin

Veränderungen im Abbau durch CYP3A4/CYP2D6 möglich

Was berichten Nutzer über ihre Erfahrungen mit CBD bei Angst?

Nutzererfahrungen mit CBD bei Angststörungen sind überwiegend positiv, jedoch auch uneinheitlich und nicht mit randomisierten Studien gleichzusetzen. In Online-Befragungen, Fallberichten und Anwendungsbeobachtungen schildern viele Betroffene eine spürbare Reduktion von Angstzuständen, insbesondere bei sozialer Phobie, generalisierter Angst und stressbedingten Symptomen. Häufig berichten Nutzer zudem über eine bessere Schlafqualität, innere Ruhe, geringere Reizbarkeit und weniger Panikgefühle. Gleichzeitig gibt es auch Rückmeldungen über ausbleibende Wirkung bei niedriger Dosierung, erhöhte Müdigkeit oder keine ausreichende Wirksamkeit bei schweren Angststörungen.

Quellenverzeichnis anzeigen

Philip Schmiedhofer, MSc

Philip Schmiedhofer, MSc

Philip ist Geschäftsführer und Mitgründer der cannhelp GmbH. Mit einem Studium der Medizintechnik und Molekularbiologie, spezialisiert auf Neurowissenschaften und dem Fokus auf Cannabinoide, gilt er als anerkannter Experte für die Anwendung von Cannabinoiden in der Medizin. Als Medizinprodukteberater leitet er auch den Vertrieb von cannmedic und bietet spezialisierte Beratung für medizinische Fachkreise. Seine Expertise umfasst die Entwicklung und den Vertrieb von Cannabinoid-basierten Produkten. Im Bereich Forschung beteiligt er sich an bedeutender Grundlagenforschung am Zentrum für Hirnforschung der Medizinischen Universität Wien. Als Mitgründer und aktueller Geschäftsführer der cannmedic GmbH, einem Vorreiter im CBD-Medizinproduktehandel, verfügt er über langjährige unternehmerische Erfahrung. Darüber hinaus unterhält er ein weitreichendes Netzwerk in der Branche und berät international agierende Unternehmen im Bereich medizinischer Cannabinoide.