Was ist CBD

Cannabidiol – kurz CBD – ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid aus der Hanfpflanze, das in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen hat. Anders als THC verursacht CBD keinen Rausch, sondern entfaltet eine Vielzahl potenzieller gesundheitlicher Wirkungen. In medizinischen und wissenschaftlichen Kreisen wird Cannabidiol vor allem für seine entzündungshemmenden, beruhigenden und schmerzlindernden Eigenschaften diskutiert. CBD wird heute in Form von Ölen, Kapseln, Cremes oder Zäpfchen angeboten und findet Anwendung bei Beschwerden wie Schlafstörungen, Schmerzen, Angstzuständen, Hautproblemen oder Menstruationsbeschwerden. Dieser Beitrag erklärt verständlich, was CBD ist, wie es im Körper wirkt, worauf man bei der Auswahl von Produkten achten sollte und welche Anwendungsformen verfügbar sind. Gleichzeitig gehen wir auf rechtliche Fragen ein und beleuchten die wissenschaftliche Evidenz zur Wirkung von Cannabidiol. Der Beitrag richtet sich an Einsteiger:innen ebenso wie an erfahrene Nutzer:innen, die ihr Wissen vertiefen möchten – fundiert, neutral und umfassend.
Philip Schmiedhofer, MSc

Autor

Philip Schmiedhofer, MSc

Inhaltsverzeichnis

Was genau ist Cannabidiol (CBD)?

CBD, ausgeschrieben Cannabidiol, ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Cannabinoide.

Wie wirkt CBD im Körper?

CBD wirkt über das sogenannte Endocannabinoid-System (ECS) – ein körpereigenes Regulationssystem, das unter anderem für Schmerzempfinden, Schlaf, Stimmung, Appetit und Immunreaktionen zuständig ist.

Ist CBD legal?

In vielen europäischen Ländern, darunter Deutschland und Österreich, ist CBD grundsätzlich legal, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Was ist der Unterschied zwischen CBD und THC?

Der Hauptunterschied liegt in der Wirkung auf das zentrale Nervensystem

Welche Formen von CBD gibt es?

CBD ist heute in zahlreichen Darreichungsformen erhältlich – je nach Verwendungszweck.

Gibt es Nebenwirkungen bei CBD?

CBD gilt als gut verträglich.

Wie erkennt man gutes CBD?

Nicht jedes CBD-Produkt hält, was es verspricht.

CBD (Cannabidiol) ist ein natürlicher Inhaltsstoff der Hanfpflanze, der im Gegensatz zu THC keine berauschende Wirkung entfaltet. Es wird zunehmend für therapeutische Zwecke verwendet und gilt als gut verträglich.

Was genau ist Cannabidiol (CBD)?

CBD, ausgeschrieben Cannabidiol, ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Cannabinoide. Diese Verbindungen kommen fast ausschließlich in der Hanfpflanze (Cannabis sativa) vor. Unter mehr als 100 bekannten Cannabinoiden ist CBD nach THC (Tetrahydrocannabinol) das am besten erforschte – mit einem entscheidenden Unterschied: CBD wirkt nicht psychoaktiv. Das bedeutet, es verursacht keinen „Rauschzustand“ und verändert nicht das Bewusstsein. Daher gilt es zunehmend als sicher und alltagstauglich, insbesondere in niedrigen Dosen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder Kosmetika.

CBD

Cannabidiol wird aus dem Nutzhanf gewonnen – einer Hanfsorte, die nur einen sehr geringen THC-Gehalt von unter 0,2 % (in der EU) aufweist. Durch moderne Extraktionsverfahren, insbesondere die CO₂-Extraktion, kann CBD hochrein aus den Pflanzenteilen isoliert und anschließend verschiedenen Produkten zugeführt werden: Öle, Cremes, Kapseln, Tees oder Zäpfchen.

Ursprung und Geschichte von CBD

Schon im alten China und im alten Ägypten wurden Hanfextrakte zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Die moderne Geschichte von Cannabidiol beginnt jedoch erst im 20. Jahrhundert. 1940 wurde CBD erstmals isoliert, 1963 entschlüsselte der israelische Wissenschaftler Raphael Mechoulam seine chemische Struktur. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten rückte CBD stärker in den Fokus, als Studien über seine vielfältigen Wirkmechanismen und potenziellen Einsatzgebiete erschienen.

Wie wirkt CBD im Körper?

CBD wirkt am sogenannten Endocannabinoid-System (ECS) – ein körpereigenes Regulationssystem, das unter anderem für Schmerzempfinden, Schlaf, Stimmung, Appetit und Immunreaktionen zuständig ist. Im ECS wirken Botenstoffe (Endocannabinoide), die an Rezeptoren (CB1 und CB2) andocken. CBD interagiert mit diesem System jedoch nicht direkt agonistisch, wie THC, sondern beeinflusst es modulierend:

  • CBD hemmt das Enzym FAAH, das den körpereigenen Botenstoff Anandamid abbaut. Anandamid ist für das „Wohlfühlgefühl“ zuständig. Durch Hemmung dieses Enzyms steigt der Anandamid-Spiegel.
  • CBD beeinflusst andere Rezeptorsysteme, etwa Serotonin-Rezeptoren (5-HT1A), was eine Rolle bei Angst, Depression und Schmerz spielt.
  • Es entfaltet entzündungshemmende und antioxidative Effekte, die auf verschiedenen biochemischen Ebenen nachgewiesen wurden.
  • CBD moduliert eine Vielzahl von Rezeptoren im menschlichen Körper in gilt daher als multimodale Substanz.

Mehr dazu im Blogpost "CBD-Wirkung".

Ist CBD legal?

In vielen europäischen Ländern, darunter Deutschland und Österreich, ist CBD grundsätzlich legal, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind:

Bedingung

Voraussetzung

THC-Gehalt

< 0,2 % in der EU (Deutschland), < 0,3 % in Österreich

Kein medizinischer Heilversprechen

Nur als Kosmetik oder Nahrungsergänzung

Novel-Food-Zulassung

Für CBD-haltige Lebensmittel erforderlich

Produktkennzeichnung

Muss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen

Produkte, die diese Anforderungen erfüllen, dürfen frei verkauft werden – in Apotheken, Drogerien oder Online-Shops.

Was ist der Unterschied zwischen CBD und THC?

Der Hauptunterschied liegt in der Wirkung auf das zentrale Nervensystem:

Vergleich

CBD

THC

Psychoaktiv

Nein

Ja

Rauscherzeugend

Nein

Ja

Abhängigkeitspotenzial

Nein

Ja

Rezeptpflichtig

Teilweise

Teilweise

Wirkung auf CB1-Rezeptoren

Indirekt

Direkt aktivierend

CBD gilt als ausgleichend, beruhigend, entzündungshemmend – ohne „High“. THC dagegen aktiviert gezielt die CB1-Rezeptoren im Gehirn und führt zu einem Rauschgefühl, weshalb es in den meisten Ländern unter das Betäubungsmittelgesetz fällt.

Welche Formen von CBD gibt es?

CBD ist heute in zahlreichen Darreichungsformen erhältlich – je nach Verwendungszweck:

Produktform

Anwendung

Vorteil

CBD Öl

Tropfen unter die Zunge

Schnelle Aufnahme, einfache Dosierung

CBD Kapseln

Oral mit Wasser

Geschmacksneutral, gut dosierbar

CBD Creme/Salbe

Äußerlich auf Haut

Lokale Wirkung bei Hautproblemen

CBD Zäpfchen

Rektal oder vaginal

Schnelle Aufnahme, gezielte Wirkung

CBD Kosmetik

Gesichtspflege, Intimpflege

Feuchtigkeitsspendend, beruhigend

CBD Tee

Aufguss

Entspannend, mild

CBD Blüten

Inhalation (Vaporizer)

Schneller Wirkungseintritt (nicht überall legal)

Besonders interessant ist die Anwendung in Zäpfchenform, etwa bei gynäkologischen Beschwerden oder Prostatitis – da der Wirkstoff über die Schleimhaut schnell ins Blut gelangt, ohne den Verdauungstrakt zu passieren.

Gibt es Nebenwirkungen bei CBD?

CBD gilt als gut verträglich. Dennoch können bei empfindlichen Personen oder hohen Dosen Nebenwirkungen auftreten:

  • Mundtrockenheit
  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Wechselwirkungen mit Medikamenten (z.B. Blutverdünner, manche antiepileptische Medikamente)

Wichtig ist, die Einnahme mit einem Arzt oder einer Ärztin abzustimmen, insbesondere bei chronischen Erkrankungen oder bestehender Medikation.

Wie erkennt man gutes CBD?

Nicht jedes CBD-Produkt hält, was es verspricht. Achten Sie auf:

  • Laborzertifikate (COA) mit THC- und CBD-Gehalt
  • Transparente Herkunft der Hanfpflanzen (Bioqualität, EU-zertifiziert)
  • Schonende Extraktion (z. B. CO₂-Verfahren)
  • Keine Zusatzstoffe oder Verunreinigungen
  • Seriöse Anbieter mit klaren Angaben zu Inhaltsstoffen und Dosierung

Ein Beispiel für hochwertige Zäpfchen sind die CANNEFF® SUP – sie kombinieren CBD mit Hyaluronsäure, was besonders für den Intimbereich eine synergistische Wirkung entfaltet (Feuchtigkeit, Regeneration, Entzündungslinderung).

 

Philip Schmiedhofer, MSc

Philip Schmiedhofer, MSc

Philip ist Geschäftsführer und Mitgründer der cannhelp GmbH. Mit einem Studium der Medizintechnik und Molekularbiologie, spezialisiert auf Neurowissenschaften und dem Fokus auf Cannabinoide, gilt er als anerkannter Experte für die Anwendung von Cannabinoiden in der Medizin. Als Medizinprodukteberater leitet er auch den Vertrieb von cannmedic und bietet spezialisierte Beratung für medizinische Fachkreise. Seine Expertise umfasst die Entwicklung und den Vertrieb von Cannabinoid-basierten Produkten. Im Bereich Forschung beteiligt er sich an bedeutender Grundlagenforschung am Zentrum für Hirnforschung der Medizinischen Universität Wien. Als Mitgründer und aktueller Geschäftsführer der cannmedic GmbH, einem Vorreiter im CBD-Medizinproduktehandel, verfügt er über langjährige unternehmerische Erfahrung. Darüber hinaus unterhält er ein weitreichendes Netzwerk in der Branche und berät international agierende Unternehmen im Bereich medizinischer Cannabinoide.